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Die Veröffentlichung dieses Artikels wurde durch

die Großzügigkeit der Stiftung de Brzezie Lanckoronski ermöglicht.

 

Die Anfänge der Abteilung Luftstreitkräfte der Heimatarmee reichen bis in den März des Jahres 1940 zurück.

 

Seinerzeit wurde die Fliegersektion der AK (Heimatarmee) (unter dem Decknamen „Störche" und später „Schirm") ins Leben gerufen.

 

Anfangs als ein Teil der Gruppe V des Nachrichtenwesens der Hauptkommandantur der Heimatarmee, wurde sie im Jahre 1942 in die Fliegerabteilung umgestaltet, die wiederum zur III. Operationsgruppe der Hauptkommandantur der Heimatarmee verlegt wurde.

 

Fast während der gesamten Okkupationszeit war der Chef der Sektion und später der Abteilung, der Oberst Pilot Bernard Adamecki, der während der Kämpfe im Jahre 1939 der Stellvertreter des Befehlshabers der Luftstreitkräfte der Armee „Modlin" war.

 

In der ersten Zeit ihres Bestehens war die Hauptaufgabe der Fliegersektion - geschaffen von Offizieren der Luftstreitkräfte, die nach der Septemberniederlage in Polen geblieben waren – die Evakuierung der größtmöglichen Anzahl von diensttauglichen Piloten aus Polen in den Westen.

 

Wenig später wurde diese Aufgabe durch langfristige Vorbereitungen zu einem bewaffneten Aufstand ersetzt, dessen Ausbruch für den Zeitpunkt des Rückzugs der Deutschen an den Fronten des II. Weltkrieges geplant war.

 

Die Sektion Luftstreitkräfte war in folgende Sachgebiete unterteilt:

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Organisation

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Information – Aufklärung

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Nachrichtenwesen.

 

Das Sachgebiet „Organisation" befaßte sich bis zu der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 mit der bereits erwähnten Evakuierung von Piloten und übte die Funktion eines Legalisierungsstützpunktes für jene aus, die in Polen zurückgeblieben waren.

 

Das Sachgebiet „Information – Aufklärung" war der wichtigste Teil der Fliegerabteilung. Es befaßte sich hauptsächlich mit dem Sammeln von Informationen über das Netz der Flugplätze des Feindes auf dem Gebiet Polens.

Die ausgearbeiteten Pläne über ihre Verteilung und Organisation wurden über Warschau an den Stab „NW" in London geschickt. Von hier gelangte das Material an die Alliierten.

 

Die Aufgabe des Sachgebietes „Nachrichtenwesen" war die Vorbereitung von Luftverbindungswegen zwischen dem besetzten Polen und Frankreich und - nach seiner Niederlage – England. Dieser Gedanke erwies sich aber in der Umsetzung als schwierig, und so begann man, Möglichkeiten für Luftabwürfe auszuarbeiten, was wiederum die Einrichtung von Empfangsstellen, die Schulung der Gruppen, die Herstellung von Funkverbindungen und die Signalgebung vom Boden aus erforderte.

 

Im Jahre 1943 gelang es der Polnischen Regierung in London die Unterstützung zur Schaffung des Sondergeschwaders 1586 (Special Duty Fight No 1586) zu erlangen, das für die Abwurfoperationen auf dem Gebiet Polens vorgesehen war.

 

Im Zuge der Reorganisation der Fliegersektion in die Abteilung Luftstreitkräfte der III. Gruppe der Hauptkommandantur der Heimatarmee im Jahre 1942 wurde ihr bisheriges Sachgebiet Nachrichtenwesen ausgegliedert und zu einer selbständigen Abteilung umgestaltet.

 

Die neugeschaffene Einheit wurde umgestaltet. Sie hatte folgende Bestandteile:

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Sekretariat der Abteilung,

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Kommando des Fliegerstützpunktes „Luzyce" (das Warschauer Okecie)

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Sachgebiet Luftabwehr

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Sachgebiet Meteorologie

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Operationsbereich

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Sachgebiet Funkverbindungen.

 

Im Jahre 1943 wurde die gesamte Struktur erweitert um:

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das Sachgebiet Technik – Transport,

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das Sachgebiet Sanitätswesen.

 

Es begannen auch regionale Abteilungen der Luftstreitkräfte bei den Kommandos der Kreise der Heimatarmee; u. a. in Lublin, Krakau und im Kreis Radom-Kielce mit ihrer Tätigkeit.

 

Die Aufgaben der selbständigen Abteilung Luftstreitkräfte veränderten sich im Prinzip nicht.

In Anbetracht der sich verändernden politischen und militärischen Lage

(die Mißerfolge der Deutschen an den Fronten) wurde mehr Nachdruck auf die Aufklärungstätigkeit gelegt, die mit den Vorbereitungen zu einem allgemeinen Aufstand eng verbunden war.

 

Es wurden Pläne zur Einnahme, Kontrolle und Gewährleistung der grundlegenden Leistungsfähigkeit der Fliegerbasen nach ihrer Übernahme aus der Hand des Feindes ausgearbeitet.

 

Ausgehend von der Annahme, daß in Anbetracht der Übermacht des Feindes sich die Realisierung der genannten Pläne sehr schwierig gestalten würde, wurde das auf Mikrofilmen gesammelte Material aus den Aufklärungen nach London gesandt.

Im Austausch für die gegebenen Informationen wurde mit der Luftunterstützung der Alliierten (Bombardierungen) während der Angriffe der Aufständischen auf einzelne Objekte gerechnet.

 

Es wurde sogar geplant, diese Objekte den Verbündeten nach der Übernahme und der Durchführung notwendiger Instandsetzungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck hatten die regionalen Gruppen der Heimatarmee die Aufgabe, in der Nähe festgelegter Flugplätze, Brennstoffvorräte und Baumaterialien zur Durchführung notwendiger Reparaturarbeiten der im Verlauf der Kampfhandlungen beschädigten Infrastruktur zu lagern.

 

Außer der Intensivierung der mit dem allgemeinen Aufstand verbundenen Handlungen, wurden im weiteren Verlauf Abwürfe entgegengenommen und Diversions- und Sabotageakte auf Flugplätze organisiert. Im Jahre 1944 wurde dreimal die Landeoperation von den Flugzeugen „Dakota" durchgeführt, bekannt unter dem Decknamen „Most" (Brücke).

 

Eine weitere Umgestaltung der Luftstreitkräfte der Heimatarmee fand im Jahre 1944 statt.

Zu dieser Zeit wurde die selbständige Abteilung Luftstreitkräfte in das Kommando der Luftstreitkräfte umbenannt, das im August 1944 zusammen mit anderen Gruppen aktiv am Warschauer Aufstand teilnahm; u. a. beim

(leider fehlgeschlagenen) Versuch, des Flugplatzes Okecie einzunehmen.

 

In den übrigen Teilen des Landes wurden die Fliegerabteilungen, die während der gesamten Okkupationszeit zur Übernahme der Flughäfen vorbereitet wurden, letztlich zu den regionalen Frontgruppen der Heimatarmee zugeteilt.

 

Während der fast sechsjährigen Okkupationszeit führte die Abteilung Luftstreitkräfte der Heimatarmee - unter den ungewöhnlich schwierigen Bedingungen der Besatzung – untypische Aufgaben aus, die wesentlich von den üblicherweise von Einheiten dieses Typs durchzuführenden klassischen Kampfbedingungen abwichen.

 

Im Rahmen der Vorbereitungen zu einem allgemeinen Aufstand und der Umgestaltung der Luftstreitkräfte Polens – erwies die genannte Abteilung durch das Sammeln von Aufklärungsinformationen über das Netz der Flughäfen der deutschen Luftwaffe und durch das Übermitteln dieser an die Alliierten ihnen unschätzbare Dienste.

 

Es muß auch daran erinnert werden, daß dieser untypische und wenig effektvolle doch zweifellos ungewöhnlich wirkungsvolle und notwendige Dienst der Piloten der Heimatarmee häufig mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben bezahlt wurde.

 

 

Dr. Andrzej Suchcitz, IPMS London

Übers. Aus dem Englischen: T. Kasperkiewicz u. K.Bozejewicz

 

Zusatzliteratur:

    1. Halszka Szoldarska, Lotnictwo Podziemne, czyli dzieje Wydzialu Lotniczego KG AK, (Luftstreitkräfte im Untergrund, oder die Geschichte der Fliegerabteilung der Hauptkommandantur der Heimatarmee), Warschau 1986.

    2. Andrzej Przemyski, Z pomoca zolnierzom Podziemia (Den Soldaten des Untergrundes zu Hilfe...), Warschau 1991.

    3. Antoni Kurowski, Lotnicy Podziemia, (Die Piloten des Untergrundes) in: „Skrzydlata Polska" Nr.30, 1981.

    4. Antoni Kunert (Bearb.), Lotnictwa Armii Krajowej. Raport pulkownika Bernarda Adameckiego. (Die Luftstreitkräfte der Heimatarmee. Rapport des Obersts Bernard Adamecki) in: „Kierunki" Nr. 24-26, 1988.

 

 

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