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Die Beendigung des Krieges erfüllte unsere Hoffnung nicht, Polen erfuhr eine weitere sowjetische Okkupation und war zwar frei, jedoch nicht unabhängig.
In London trafen aus der Gefangenschaft ein: Gen. Bor-Komorowski, ernannt zum Hauptbefehlshaber in den letzen Tagen des Aufstandes, Gen. Tadeusz Pelczynski, Chef des Stabes der Hauptkommandantur der AK, Gen. Anton Chrusciel „Monter“, Kommandeur des Gebietes Warschau der AK. Es kamen noch weitere wichtige Mitglieder des Untergrundstaates, denen es gelungen war, die Kämpfe in Warschau und an anderen Orten zu überleben, und die die weitere sowjetische Okkupation nicht für sich beansprucht hatte.
Diese Treffen hatten einen außerordentlich brüderlichen, solidarischen Charakter. Man sprach sich untereinander mit „Kollege“ an, z. B. Kollege General. So verbanden sie nicht nur gemeinsame Erlebnisse sondern auch die tiefe Überzeugung, dass der Kampf noch nicht beendet ist, und obwohl jetzt zwar nicht mit der Waffe in der Hand, aber weiter um ein freies, unabhängiges und demokratisches Polen zu ringen ist.
Natürlich waren viele Soldaten der AK nach der Entlassung aus der Gefangenschaft in Deutschland. Einigen gelang es, zum 2. Korps zu kommen. Unter ihnen waren auch Ratlose, die die Niederlage schmerzhaft empfanden und die die Hoffnung verloren hatten. Diesen reichte die rettende Hand der ehemalige Kommandeur Gen. Bor-Komorowski und andere Personen, die an der Konzeption für den weiteren Kampf arbeiteten.
In London fand im Dezember 1945 ein Treffen unter Vorsitz von Gen. Bor-Komorowski statt, und es entstand das Organisationskomitee der Verein der AK. Zum Vorsitzenden wurde Gen. Tadeusz Pelczynski gewählt. Mitglieder waren: Jozef Garlinski, Stanislaw Juszczakiewicz, Kazimierz Iranek-Osmecki, Janina Karasiowna, Bogdan Kwiatkowski, Franciszek Miszczak, Jan Nowak, Andrzej Pomian, Henryk Zabielski. Es war dieses die erste Abteilung der Verein der AK in London.
Den Hauptvorstand der Verein London repräsentierten: der Vorsitzende Jozef Garlinski, die Stellvertretenden des Vorsitzenden: Pawel Heciak, Maria Bispingowa, Sekretär: S. Okonska.
Jozef Garlinski unterstrich auf dem ersten Kongress, welche umfangreichen und schweren Aufgaben vor den Mitgliedern der Verein der AK stehen. Der Kampf in der internationalen Arena um das berechtigte Recht Polens auf eine unabhängige Existenz, die Verteidigung der historischen Wahrheit, intensiv von den Feinden gefälscht, die Erfüllung der Aufgaben im Rahmen der Errichtung einer starken Exilgemeinschaft, die interne Selbsthilfe, aber in erste Linie Hilfe für Jene, die im Lande [1] geblieben waren.
Im Rahmen des Archivs der Bewaffneten Kräfte entstand das Selbständige Referat der Heimatarmee, dessen Stabschef Oberkommandeur Divisionsgeneral Stanislaw Kopanski empfahl, alles - was den Untergrundstaat betrifft, an Gen. Bor-Komorowski zum weiteren Entscheid zu übermitteln. General Bor-Komorowski lud die Offiziere der Heimatarmee und die politischen Leiter des Polnischen Untergrundstaates zur Einberufung des „Trusts“ (Treuhandschaft) unter dem Namen „Studium des Polnischen Untergrundstaates“ ein. Die Versammlung fand am 29. Oktober 1946 im „Polnischen Kulturzentrum“ statt. General Tadeusz Pelczynski referierte über das Problem der Treuhandschaft und ihrer Aufgaben:
- Sammlung von historischen Materialien zur Geschichte des Polnischen Untergrundstaates und die Einrichtung eines Archivs
- Sammlung von Veröffentlichungen aus dem gleichen Zeitraum und Schaffung einer Bibliothek
- Auswahl von Arbeiten zur erwähnten Thematik für den Druck, geschrieben auf der Grundlage eigener Archivbestände.
Am 19. Februar 1947 entstand offiziell das Studium des Polnischen Untergrundstaates, dessen Aufgabe die Realisierung der oben umrissenen Ziele war.
Am 15. Dezember 1946 erschien das erste „Informationsbulletin“ – eine Halbmonatsschrift, herausgegeben von der Gruppierung der AK. Sie berief sich auf das Motto des „wahrhaften“ „Informationsbulletins“ (herausgegeben am 1.11.1939 bis 4.10. 1944): „ Gesegnet seien Jene, die während des Donnerns nicht das seelische Gleichgewicht verloren haben…“, sie war aber nicht in der Lage, das Gefühl einer Zeitschrift des gesamten Volkes vermitteln. Ein wirkliches Informationsbulletin konnte nur in einem unabhängigen Polen wieder aufgelegt werden.
Fern von Polen wurde die Tradition des Kampfes aufrechterhalten und die Bemühungen mit zivilen, veränderten Methoden das gleiche Ziel anstreben: ein „Freies, Unabhängiges und Gesellschaftlich Gerechtes Polen“.
Von Polen aus beobachtete man uns und erwartete, dass wir die Möglichkeiten des Daseins in einer freien Welt nutzen. Wir dagegen beobachteten die Situation im Lande.
50.000 Soldaten der AK waren verhaftet und von den Russen nach gemeinsamen Kämpfen verschleppt worden. Der Unterstützung der Soldaten der AK im Lande kam eine führende Rolle bei der Erfüllung der Emigrationsaufgaben zu. Die Opfer jener Kämpfe auf Leben und Tod sollten nicht umsonst gewesen sein.
Man bemühte sich, die Meinung der westlichen Länder zu erfahren. Es gelang, Briefe an die Redaktionen der „Time and Tide“, „The Tablet“ und „The Truth“ zu platzieren.
Im März 1947 positionierte Andrzej Pomian-Dowmuntt im Bulletin einen Artikel mit dem Titel „Aufgaben und Haltungen“. Er schrieb über die Anpassung der Methoden an die Bedingungen. Der Kampf um das Volk spielte sich im Lande ab, die Einstellung zum Kampf muss in der Emigration, jedoch in anderen Formen ausgeprägt werden. Jerzy „Jura“ Lerski schrieb den Artikel: Betrachtungen zum Thema der Aufgaben der Emigration“.
In der Mai-Ausgabe dieses Jahres zitierte Jan Nowak (Jezioranski) die Äußerungen von „Grzegorz“ (Gen. Pelczynski) auf der Beratung beim Hauptkommandanten im Sommer 1943: „Unsere Organisation breitete so tief und weit ihre Wurzeln aus, dass man sie heute nicht mehr anders zerschlagen kann, als durch die Vernichtung des ganzen Volkes“.
Aus diesem Grunde kämpfte der kommunistische Machtapparat nach dem Krieg so intensiv gegen die ehemaligen Soldaten der Heimatarmee. Deshalb wurden perfid die Spitze des Untergrundstaates mit Gen. Okulicki und dem Delegat der Regierung für Polen, Stanislaw Jankowski verhaftet. Schauprozesse sollten die Erkenntnisse des Westens verwirren. Wir mussten mit aller Kraft die Wahrheit und die Menschen verteidigen, die ungerecht inhaftiert bzw. angeklagt waren.
Die Verein der Heimatarmee erachtete es von Anfang an als ihre Pflicht, sowohl auf die politische Situation zu reagieren und eine aktive Haltung zu den Ereignissen im Lande als auch im Streben nach der Vereinigung der Emigranten einzunehmen.
Der Verband der Polnischen Kombattanten konzentrierte sich anfangs auf die Selbsthilfe und soziale Angelegenheiten. Im Jahre 1947 entstand eine Dachorganisation der Vereinigung der Polen in Großbritannien. Die Verein der AK schloss sich der Vereinigung an, und die Vertreter der Verein der AK stellten auf der ersten Tagung des Obersten Rates vier wichtige Anträge:
- Die Einberufung einer Polnischen Politischen Exilvertretung mit den Eigenschaften und Befugnissen eines Parlaments. In der Leitung des polnischen Lebens im Exil sollen alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte vertreten sein.
- Wir erachten die Schaffung einer Nationalen Finanzbehörde als erforderlich, die auf der Besteuerung aller Polen im Exil basiert. Eine Kommission hatte den rationellen Einsatz des Volksvermögens zu überwachen.
- Die Sorge um das wichtige Problem der polnischen Bürger im Vereinigten Königreich wurde von Vorwürfen des Verrates des Volkes und des Polnischen Staates gegenüber der Republik Polen belastet. In erster Linie ging es um die rechtskräftig verhängten Militär- und Zivilurteile.
- Die Stellungnahme des Rates der Vereinigung der Polen zur Festsetzung der Führer des Polnischen Untergrundes und dem Beauftragen der Regierung Stanislaw Jankowski und Gen. Leopold Okulicki in Gefängnissen und sowjetischen Lagern, sowie die Verfolgung tausender Soldaten der ehemaligen Heimatarmee.
Die Kommission erarbeitete Vorschläge, die das Gewissen der Welt in dieser Sache erwecken und auf die Regierungen der westlichen Demokratien einwirken und zur Mitwirkung anregen sollten.
Auf Initiative der Teilnehmer der Untergrundbewegung und auf Befehl des Gen. Bor-Komorowski entstand in London eine historische Institution: „Studium des Polnischen Untergrundes“. Ziel war das Sammeln aller Archivmaterialien, die den II. Weltkrieg in Polen betrafen. Gen. Bor ordnete die Übergabe der Sammlung der VI. Abteilung an die Sammlungen des Studiums an.
Die Verein der Heimatarmee rief zu einem weiteren Wettbewerb für Berichte und Erinnerungen aus der Kriegszeit auf. Das Studium des Polnischen Untergrundes sammelte und ordnete alle Berichte und Dokumente, und die Verein der AK veröffentlichte einige Erinnerungen im „Informationsbulletin“.
In den letzten Jahren verstreute das Schicksal die Mitglieder der Heimatarmee über viele Länder, die Verbindung untereinander blieb aber im Prinzip bestehen.
Es entstanden weitere Filialen der Verein: in England, Schottland, Frankreich, in Deutschland, Belgien und Schweden, in den Vereinigten Staaten, Kanada, Südamerika und Australien.
Im Jahre 1954 organisierte Oberst Edward Radwan-Pfeiffer den unabhängigen „Verband der Soldaten der Heimatarmee“. General Bor-Komorowski reagierte darauf ungewöhnlich heftig und war der Meinung, dass man keine legalen Befugnisse für solch ein Handeln hätte und dass dieses ein „Werk der Zerstörung“ wäre. In dem Artikel – Appell „An die Soldaten der AK im Exil“ - schrieb General Bor-Komorowski im Jahre 1956: “Wir waren in den unvergessenen Jahren des Kampfes und der Arbeit im Lande vereint, wir sollten deshalb auch hier zusammen bleiben, solange uns so ein Schicksal das Tätigkeitsgebiet absteckt. Unser Volk hat das Recht, von uns Hilfe zu erwarten, lasst uns deshalb solidarisch und vereint sein, denn nur dann werden wir die Kraft repräsentieren, ohne die wir nichts erreichen werden“.
Im Jahre 1956 hatte die Gruppierung der AK ungefähr 2000 Mitglieder. Ihr Gebiet und die Filialen erstreckten sich über vier Kontinente. Man kämpfte um die geschichtliche Wahrheit, half Behinderten, organisierte Hilfe für Polen und intervenierte in den Konsulaten. Es entstand auch eine Verlagsabteilung.
Als die Hauptüberprüfungskommission beim Stab des Obersten Befehlshabers nicht mehr existierte, verblieb das Recht zu weiteren Überprüfungen des Dienstes in der AK in den Händen seines früheren Kommandeurs, der Vorsitzender des Obersten Rates der Verein der AK war. Andere angebliche “Prüfungskommissionen der Heimatarmee“, die nicht dem ehemaligen Kommandeur der AK unterstanden hatten, wurde als gesetzwidrig erklärt.
So dachte man, dass der “Verband der Soldaten der Heimatarmee“ Anarchie unter den ehemaligen Soldaten der Heimatarmee bewirken würde, die sich außerhalb der Grenzen des Landes aufhielten. Nebenbei bemerkt, teilte das Blatt „Glos Powszechny“, in dem der „Verband der Soldaten der Heimatarmee“ als Organ der Gruppe der so genannten „Zamkowcy“/Schlossbewohner/ (auch eine Splittergruppe der Exilregierung) inserierte, die polnische Politik. Oberst Edward-Radwan-Pfeiffer starb 1964 in London, und der Verband der Soldaten der Heimatarmee hörte eigentlich auf zu bestehen.
Der ehemalige Chef des Stabes, Gen. Tadeusz Pelczynski, ergriff ebenfalls oft das Wort zu grundlegenden Themen. Er wusste, dass es oft nicht nur im Westen am Wissen und Verständnis für die Situation in Polen fehlte. Sogar Soldaten der Heimatarmee waren aus Gründen der Geheimhaltung nicht immer in einige Handlungen und Entscheidungen eingeweiht. Im „Informationsbulletin“ (VII-IX.1954) erschien der Artikel des Gen. Pelczynski unter dem Titel: “Der politische und militärische Hintergrund des Aufstandes“. Unter dem Pseudonym „Grzegorz“ wurde der Artikel in Form des Vortrages „Die Verhaftung des Generals Rowiecki“ über die Sektion des Senders „Radio Freies Europa“ in München nach Polen gesendet.
Nicht nur einmal wurde betont, dass unsere Stärke in der Einheit liegt. Die Machtorgane sowohl der VRP (Volksrepublik Polen) als auch Sowjetrusslands strebten danach, unsere Reihen durch Teilung und Zwietracht zu schwächen.
Am 24. Februar 1946 wurde im Polnischen Kulturzentrum in London auf der Regionalen Wahlversammlung der Verein der AK das „Vorläufige Statut“ angenommen. Es wurde der Vorstand gewählt, dem Mjr. Zbigniew Sujkowski „Leliwa“ vorstand. Danach ergänzten weitere Delegiertenkongresse dieses Statut, die Vorsitzenden wechselten, die Grundlage bildete jedoch jenes erste Statut.
Der Behindertenfonds der AK stand unter Verwaltung von Frau Irena Komorowska. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod des Generals Tadeusz Bor-Komorowski im Jahre 1966 erhielt der Behindertenfonds seinen Namen. Die Vorsitzenden wechselten. Eine sehr lange Zeit verwaltete Frau Halina Martinowa den Fonds, der gegenwärtig unter der Leitung des Kollegen Andrzej Slawinski steht. Einmal pro Jahr werden einmonatliche Geldsammlungen für den Behindertenfonds organisiert.
Der XII. Delegiertenkongress der Verein der AK im Jahre 1974 beschloss die Funktion eines Seelsorgers der Verein, zu dem Pater Jerzy Mirewicz, ehemaliger Soldat der Heimatarmee, ernannt wurde. Es wurde ebenfalls eine Ideologische Kommission geschaffen. Die Verein der AK war und bleibt wachsam für die Ereignisse im Lande und im Exil. So erschien z. B. nach 1956, als einige politische Häftlinge freigelassen worden waren und wir den Eindruck einer gewissen Freiheit hatten, im Bulletin ein Artikel von Halina Czarnocka: “Gedanken eines Soldaten der AK im Exil, das politische Tauwetter betreffend“. Es änderte sich nicht das Verhältnis des Regimes der VRP zur Führung der Heimatarmee. Sie verkündeten:“ Das war unwürdig und verbrecherisch, repräsentierte die antipolnische Theorie zweier Feinde, aber das Problem der Führung existiert bereits nicht mehr. Diese Angelegenheit hat die Geschichte restlos erledigt“.
Doch wir waren stolz auf unsere Führer, und nicht nur deshalb dankbar, dass sie uns in den Kampf führten sondern auch unsere weiteren Aktionen leiten und uns Mut machen konnten. Natürlich freuten wir uns, dass unsere Kampfgefährten aus den Gefängnissen freikamen oder eine gewisse Freiheit erlangten, aber die Unterwerfung Polens dauerte an und auch unser ideologischer Kampf ging weiter.
Am 1. August 1966 wurde auf den Wellen des Senders Freies Europa eine Sendung über den Beschluss für den Orden „Kreuz der Heimatarmee“ durch Gen. T. Bor-Komorowski gebracht. Der General sagte;“ Das Kreuz der Heimatarmee ist ein Zeichen für die wirkliche Erfüllung der soldatischen Pflichten“. Den Orden entwarf Andrzej Bobrowski.
Ein Schicksalsschlag nicht nur für die ehemaligen Soldaten der Heimatarmee sondern auch für die gesamte polnische Gesellschaft war der plötzliche Tod des Gen. Bor-Komorowski am 24. August 1966. In Warschau fand am Tage der Beerdigung in der Kirche Sw. Krzyz (Heilige-Kreuz-Kirche) ein Trauergottesdienst für den Seelenfrieden und das heiligen Gedenken an Gen. T. Bor-Komorowski statt. Ungeachtet der Tatsache, dass das Regime keine Todesanzeigen gestattete, fanden sich ca. 5.000 Personen in der Kirche ein.
Der Oberste Rat der Verein der AK erachtete die Promotion des Verlagswesens als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Solange noch Teilnehmer und Zeugen der Ereignisse im Lande aus der Zeit des II. Weltkrieges leben, sollte man das Wissen darüber festhalten, was geschehen war. Die Konspiration gestattete keine offenen Kommentare, und der Rundfunk sowie die Presse waren nicht jedem zugängig. Ab einer bestimmten Zeit arbeitete das Studium der Polnischen Untergrundbewegung an der Vorbereitung einer großen Arbeit: “Die Heimatarmee in Dokumenten von 1939-1945“, seinerzeit in fünf Bänden. Im Jahre 1970 erschien dank der Lanckoronski-Stiftung der erste Band. Im Jahre 1971 besprach Gen. Pelczynski diese sehr wichtige Veröffentlichung und rief dazu auf, dass die ehemaligen Soldaten der Heimatarmee das unterstützen mögen, um durch den Kauf die Auflage weiterer Bände zu ermöglichen.
Im Jahre 1973 erschien der 2. Band, im Jahre 1976 der 3.Band, im Jahre 1977 der 4. und 1981 der 5. Band. Der Band 6 - Nachträge, erschien im Jahre 1989.
Jan Tarczynski wählte und bearbeitete die Dokumente über die Organisation der Materialabwürfe für die Heimatarmee aus, und SPP [2] brachte sie im Jahre 2001 heraus.
Gleichzeitig appellierte der Hauptvorstand an die Filialen und alle Kolleginnen und Kollegen zur Übergabe von Materialien, die die Pfadfinder im Untergrundkampf und den Aufstand betreffen, als Beitrag für das Entstehen eines weiteren Buches.
Der Vorsitzende des Redaktionskomitees war Kollege Stefan Bogdanowicz.
Die Leiterin des Archivs des Studiums der Polnischen Untergrundbewegung, Halina Czarnocka, bat um Mithilfe bei der Sammlung von Materialien zur Erarbeitung der Beteiligung der Frauen in der Heimatarmee. Kollegin Janina Ploska, „Rakieta“ arbeitete am Thema Srodmiescie (Stadtmitte) und suchte das Verzeichnis der Frauen, die dort während des Aufstandes kämpften.
Viel Aufmerksamkeit wurde für die Richtigstellung der Lügen und unbegründeten Vorwürfe in den Veröffentlichungen, auch die der VRP- und westlich-fremdsprachigen Presse verwendet. Der Hauptvorstand der Verein der Heimatarmee gab eine Gemeinschaftsarbeit unter dem Titel:“ Nachrichtenwesen, Sabotage, Diversion. Frauen in der Heimatarmee“ heraus, Redakteurin war Halina Martinowa.
Im „Informationsbulletin“ erschienen ebenfalls verschiedene Berichte. Mjr. Tadeusz Klimowski schrieb über die Aktionen der 27. Wolhynischen Infanteriedivision der AK. Tadeusz Zawadzki berichtete über Bücher, die in Polen erschienen, z. B. „Kedywiacy“ (Kämpfer der Kedyw) [3], veröffentlicht von PAX durch die Brüder Henryk und Ludwik Witkowski.
Es ist schwierig, in einem Artikel den gesamten Zeitraum von 65 Jahren des Bestehens der Gruppierung der AK zu erfassen. Im gewissen Sinne bestimmten die Anfänge ihren Charaktere und die Ziele, die die weiteren Vorsitzenden und die aktiven Mitglieder des Vorstandes und der Verein realisierten.
Nach Jozef Garlinski war Franciszek Miszczak 12 Jahre lang Vorsitzender, der im Jahre 1974 auf dem XII. Kongress der Delegierten in London zum Vorsitzenden des Hauptvorstandes der Verein der AK gewählt wurde. Der Vorsitzende der Selbständigen Filiale der Verein
der AK wurde Michal Mandziara und Tadeusz Zawadzki Vorsitzender des Obersten Rates der Gruppierung der AK. Die Vorsitzenden der Londoner Gruppierung der AK waren: die Kollegen Pilch, J. Rusecki, L. Kindlein, die Kollegin Fabiola Paulinska und J. Huczynski.
Wir erlebten die Periode der „Solidarnosc“ mit dem Gefühl, dass die Opposition und die Arbeiter den Kampf um die Unabhängigkeit von Polen ohne Waffe in der Hand aufnahmen, obwohl das offiziell eigentlich Gewerkschaften waren. Der Kriegszustand mobilisierte uns zu Handlungen, das Land zu unterstützen und gleichzeitig gegenüber den Völkern der Welt zu protestieren.
Uns war der ständige Geldmangel bei der Organisation des Studiums der Polnischen Untergrundbewegung bewusst, resultierend aus dem Verlust von Sponsoren.
Im Jahre 1982 wurde beschlossen, eine Stiftung der AK zu gründen. Ziel war die Sammlung von Mitteln, um für die Zukunft die Existenz des Studiums der Polnischen Untergrundbewegung für die künftigen Generationen zu sichern. Im Jahre 1986 erhielt das Studium £600.00 in Form einer Spende. Dennoch war die finanzielle Lage des SPP weiterhin angespannt.
Nacheinander verließen uns die Ältesten. Im Jahre 1985 starb Gen. Tadeusz Pelczynski, der nicht nur die Funktion des Vorsitzenden des Studium der Polnischen Untergrundbewegung, des Hauptvorstandes der Verein ausübte, sondern sich auch oft zu grundlegenden Themen äußerte und diese aufzeichnete und damit den AK-lern Handlungsrichtungen aufzeigte.
Im Jahre 1997 kam die Statutenkommission zusammen und führte bestimmte Verbesserungen ein. Ein weiterer Vorsitzender wurde Janusz Cywinski und im Jahre 1999 Andrzej Bobrowski. Nach Priester Mirewicz wurde Priester Jozef Gula, der auch Soldat in der Heimatarmee und Partisan war, Kaplan der Verein der AK.
Im Frühling 2000 unterstütze der Hauptvorstand der Filiale der Verein London das Projekt von Andrzej Bobrowski, eine Internetseite zum Schutz der historischen Wahrheit zu erstellen.
Im Jahre 2001 wurde Marzena Schejbal Vorsitzende der Verein der AK und steht dieser bis heute vor. Sie wahrt die Traditionen der Gründer der Verein der Heimatarmee und sorgt sich darum, dass der kleiner werdenden Kreis ehemaliger Soldaten der AK sich mit den Familien und Bekannten trifft, um ihnen das Wissen über das Polen der Untergrundbewegung zu vermitteln und die Verbundenheit mit Polen aufrecht zu erhalten. Am Jahrestag des Aufstandes wird in der Kirche des Heiligen Andrzej Boboli ein Gottesdienst abgehalten und ein Treffen im POSK [4] organisiert, und im Mai findet alljährlich am letzten Sonnabend eine Maiandacht für die ehemaligen Soldaten der Heimatarmee statt.
Eine wichtige Tätigkeit ist der Behindertenfonds der AK, den seit Jahren Andrzej Slawinski verwaltet. Im März werden in ganz England Sammlungen für diesen Zweck organisiert, zuletzt schon nicht mehr in allen Pfarrgemeinden. Einige Jahre halfen uns die Mitglieder der Organisation „Poland Street“ aus der neuen Emigration.
Hanna Kościa, 20. November 2011
Endnoten:
- Gemeint hier und auch weiterhin: Polen
- SPP = Studium Polski Podziemnej
- Kedyw = (Kierownictwo Dywersji Komendy Głównej Armii Krajowej- Leitung Diversion der Hauptkommandantur der Heimatarmee)
- POSK = Polski Ośrodek Społeczno Kulturalny = Polnische gesellschaftlich-kulturalles Zentrum in London
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